Historische Hintergründe

Leider wird bis heute fälschlicherweise angenommen, dass der österreichische Heeressportverein (Sektion Modellbau) der Urheber der Vacu-Bausätze sei. Das ist jedoch nicht korrekt. Diese verbreitete Meinung entstand durch einen Artikel, der 1985 in der Zeitschrift Modellfan veröffentlicht wurde und indem über den ersten Vacu-Bausatz von Matthias Pehofer berichtet wurde. Bedauerlicherweise wurde darin Matthias Pehofer nicht namentlich erwähnt, was den Eindruck erweckte, der Heeressportverein (Sektion Modellbau) sei der Urheber des Bausatzes.
 



Tatsächlich war Matthias Pehofer Mitglied beim österreichischen Heeressportverein (Sektion Modellbau) und tauschte sich dort auch mit anderen Mitgliedern über seine Projekte aus. Einige Mitglieder, wie Thomas Hufnagl und Ernst Pathy, trugen im Laufe der Jahre auch aktiv zur Entwicklung einzelner Bausätze bei.
 

Matthias Pehofer äußerte sich einmal:

"Die Wahl des Markennamens HSV-Vacu war unglücklich. Zu Beginn hätte ich nie gedacht, dass die Bausätze und die Marke so bekannt werden würden. Als HSV-Vacu nach dem Artikel in der Zeitschrift Modellfan plötzlich in der Modellbauszene bekannt wurde, wäre eine Namensänderung jedoch unvernünftig gewesen. Daher blieb es bei HSV-Vacu. Es ist nur sehr bedauerlich, dass stets der österreichische Heeressportverein (Sektion Modellbau) als Urheber der Bausätze angesehen wird und nicht ich, von dem die gesamte Arbeit stammte."


 

Die Abkürzung HSV-Vacu wurde 2012 aus rechtlichen Gründen als Hobby-Sbezial-Vacu neu definiert. Spätestens seitdem besteht keine Verbindung mehr zum Heeressportverein oder dem österreichischen Bundesheer.

Zeittafel

1982 - die Firma Hobbymodellbau Franz Schmidt aus Mutterstadt brachte einen Vacu-Bausatz des Pinzgauer 710M im Maßstab 1:35 auf den Markt. Zu dieser Zeit war dies das einzige verfügbare Modell eines Fahrzeugs des österreichischen Bundesheeres in diesem Maßstab. Matthias Pehofer war von dem Modell und der Produktionsweise so begeistert, dass er sofort damit begann, selbst im Bereich der Herstellung von Vacu-Bausätzen zu experimentieren. Dies führte zu einer engen und freundschaftlichen Zusammenarbeit mit Herrn Franz Schmidt.

1983 – Nach einem Jahr intensiver Arbeit präsentierte Matthias Pehofer mit dem Steyr 680M im Maßstab 1:35 stolz seinen ersten Vacu-Bausatz. Die Kleinserie wurde in seiner eigenen Modellbauwerkstatt mit einer eigens dafür konstruierten Tiefziehmaschine von ihm persönlich produziert. Der Bausatz fand bei Modellbauern sehr großen Anklang.

1985 – Matthias Pehofer erhielt als Mitglied des österreichischen Heeressportvereins (Sektion Modellbau) die Möglichkeit, seinen Steyr 680M Vacu-Bausatz während der Sonderausstellung zum 30-jährigen Bestehen des österreichischen Bundesheeres vorzustellen. Das Vacu-Modell erregte auch die Aufmerksamkeit der Modellbau-Fachpresse (siehe Pressespiegel). In der Zeitschrift Modellfan erschien ein Artikel über diesen Bausatz, jedoch wurde Matthias Pehofer bedauerlicherweise nicht namentlich erwähnt, was den Eindruck erweckte, der Heeressportverein (Sektion Modellbau) sei der Urheber des Bausatzes. Unter Mitwirkung befreundeter Modellbauer entwickelte Matthias Pehofer in den folgenden Jahren eine Vielzahl faszinierender Vacu-Bausätze. Besonders bemerkenswert ist, dass sämtliche Arbeitsschritte – von der Planung bis zur Fertigung – in seinem heimischen Hobbykeller stattfanden.

2009 – Die Begeisterung und Leidenschaft von Matthias Pehofer für sein Hobby spiegeln sich in seinen letzten Projekten, dem ÖAF Gräf & Stift ZA 200/2 6x6 und dem Saurer 6-GAVR-Z, wider.

2011 – Auf der Suche nach einem Nachfolger bot Matthias Pehofer aufgrund einer langjährigen Freundschaft Wolfgang Inzinger die Möglichkeit zur Übernahme von HSV-Modelle an.

2012 – Wolfgang Inzinger übernahm HSV-Modelle, verlegte den Standort von Neunkirchen nach Salzburg und definierte die Abkürzung HSV aus rechtlichen Gründen als Hobby-Spezial-Vacu neu. Die Produktion der beliebten Vacu-Bausätze im Maßstab 1:35 wurde fortgesetzt und die exklusive Vermarktung der Kleinserienbausätze erfolgte unter dem leicht geänderten Namen Hobby-Spezial-Vacu, exklusiv über SCALESHOP.AT 

2013 – Vor 30 Jahren fertigte Mathias Pehofer in Neunkirchen (Niederösterreich) seinen ersten Vacu-Bausatz an und legte damit den Grundstein für HSV-Modelle. Dem Zeitgeist entsprechend erhielt Hobby-Spezial-Vacu mit www.hsv-modelle.at eine eigene Internetpräsenz. 

2014 – Die Webseite von HSV-Modelle wurde neu gestaltet und ist nun auch optimal an Smartphones und Tablets angepasst.

2017 – Am 19. April verstarb Matthias Pehofer im Alter von 79 Jahren. Er wird als besonders liebenswerter und gutherzige Mensch, guter Freund und herausragender Modellbauer in Erinnerung bleiben.
 


2024 – Auch wenn sich die Nachfrage in den letzten Jahren nicht immer mit den wirtschaftlichen Erfordernissen deckte und es so schien, als wäre die Zeit der Vacu-Bausätze vorbei, gab es dennoch einen treuen Kreis von Enthusiasten für HSV-Bausätze.
Das Bestreben, diesen Liebhabern weiterhin Freude zu bereiten, war ein wesentlicher Grund weiter aktiv zu bleiben, obwohl die Produktion aus rein wirtschaftlichen Gründen längst hätte eingestellt werden müssen. In diesem Zusammenhang und zur Bewahrung der Marke wurde die Webseite von HSV-Modelle umfassend überarbeitet, um eine moderne Online-Präsenz zu gewährleisten und die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Zudem wurden Investitionen getätigt, um die Qualität der Bausätze zu steigern und den hohen Ansprüchen im Modellbau besser gerecht zu werden. Dennoch bleibt ein Vacu-Bausatz immer ein Vacu-Bausatz und lässt sich nicht vollständig mit der Qualität von Spritzguss-, Resin- oder 3D-Druck-Bausätzen vergleichen lassen.


Sie haben historisches Wissen über Vacu-Bausätze von Fahrzeugen im Maßstab 1:35 sei es Franz Schmidt (Mutterstadt) oder Matthias Pehofer (HSV-Vacu). Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf. Die Beschaffung von Informationen zur Geschichte von HSV-Modelle gestaltet sich als anspruchsvoll. Daher wird dieser Beitrag kontinuierlich überarbeitet und aktualisiert. Der Erfolg von HSV-Modelle beruht auf den Beiträgen vieler Personen. Sobald deren Namen bekannt werden, erfolgt selbstverständlich eine entsprechende Nennung. Jegliche Unterstützung – sei es in Form von Fotos, Zeitungsausschnitten, Hintergrundwissen oder Ähnlichem – ist herzlich willkommen und wird dankend angenommen.

Willkommen zurück!
Rezensionenmehr »
Ersatzabdeckungen für Tripmaster-Schalter
Der Tripmaster der Honda Africa Twin (RD04, RD07, RD07a) ist
Hersteller